Zehn Jahre landsbergblog

Mittwoch, 02.02.2022

Vor zehn Jahren, im Februar 2012, erschien der landsbergblog zum ersten Mal. Autor Werner Lauff startete ihn, weil ihm der politische Diskurs in der Lechstadt zu langsam, zu oberflächlich und zu bürgerfern erschien. Schon bald fokussierte der Kommentar-Dienst auf das politische Geschehen, insbesondere in den Stadtrats- und Ausschuss-Sitzungen. Manchmal folgten auf eine solche Beratung noch am gleichen Abend ein halbes Dutzend Artikel.

Ein typisches Beispiel aus der Anfangszeit war der Beitrag "Wer ist Behörde?". Er widerlegte, dass die Hauptamtlichen in der Verwaltung allein entscheiden können, wenn die Stadt als "untere Straßenverkehrsbehörde" handelt; alles über Routine hinaus gehört in den Stadtrat. "Erkenne die Möglichkeiten" war eine Glosse, in der ein schwedisches Möbelhaus dem Oberbürgermeister ("Hej Mathias!") in einem fiktiven Brief schrieb, dass seine neuen Büromöbel nicht so teuer sein müssen wie in der Haushaltsberatung beantragt. Auch die Recherchen zum angestrebten abrupten Ende des Blumenladens im Klostereck sind manchem noch im Gedächtnis.

Der landsbergblog erzielte vor allem dann Wirkung, wenn er komplizierte Sachverhalte einfach erklärte. Das Geheimnis seiner Beurteilungskompetenz waren die kontinuierliche Teilnahme an allen Sitzungen, die Überprüfung merkwürdig klingender Behauptungen, das vertrauliche Gespräch mit Insidern und die Durchdringung komplexer Themen wie Derivate, Pflugfabrik, Verkehrsplanung, Stadtwerke, Sparkasse und Fliegerhorst.

Während die Tageszeitung zum Blog auf Distanz ging, steuerte der KREISBOTE schnell auf eine Kooperation zu. Sie begann mit der "Initiative Guter Rat" und der losen Artikelfolge "Genau betrachtet", ging in intensive redaktionelle Arbeit über und besteht nun in Form der wöchentlichen Kolumne auf Seite 2 plus weiterer Beiträge. Grundlage war ein nahezu identisches Verständnis beider Seiten von professioneller Berufsausübung. Die tägliche Zusammenarbeit war von Anfang an Freude pur; das ist bis heute so.

Im Laufe der Zeit gab es Veränderungen. Die Datenschutz-Grundverordnung legte nahe, die Plattform Wordpress zu verlassen. Fremdenfeindliche Zuschriften erforderten, die Kommentarfunktion abzuschalten. Die tagesaktuelle Erscheinungsweise ging in eine wöchentliche über. Das Kernkonzept aber ist geblieben: Der landsbergblog beobachtet Politik und Verwaltung von Stadt und Landkreis und meldet sich zu Wort, wenn es aus seiner Sicht etwas anzumerken gibt. Manche Leser haben uns gesagt: Es beruhigt sie, dass da jemand ist, der draufschaut. Ja, so einfach kann man das wohl definieren. Wir werden das auch künftig tun. Damit ist alles gesagt.

Quelle: landsbergblog, www.landsbergblog.info. Zurück zum Artikelfeed