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Lauter gute Nachrichten

Mittwoch, 10.06.2020

Diese Woche brachte für Landsberg viele gute Nachrichten. Es begann mit der Entscheidung der Bundesregierung, den Kommunen fast 20 Prozent des 130 Milliarden Euro umfassenden Konjunkturpakets zur Verfügung zu stellen. Darunter sind 7,5 Milliarden Euro zur Abdeckung der fehlenden Gewerbesteuereinnahmen; weitere 7,5 Milliarden zahlen die Länder. Damit ist es möglich, den Gewerbesteuerausfall der Stadt Landsberg im Jahr 2020 abzudecken. Die Finanzkrise ist bei uns also schon vorbei, bevor sie Wirkung zeigte. Außerdem gibt es Extra-Geld für den öffentlichen Nahverkehr, den Bau von Sportstätten, für die Digitalisierung und den Ausbau von Kitas.

Darauf war zu hoffen. Es war richtig, dass der Stadtrat angesichts des drohenden 25-Millionen-Euro-Defizits nicht in Panik verfallen ist und schlagartig Ausgaben gekürzt hat. Er hat auf Zeitgewinn gesetzt und die Planungen lediglich bereinigt, insbesondere das aus dem Haushalt herausgenommen, was man als Haushaltsreste ohnehin ins nächste Jahr verschieben muss. Und es war richtig, keine anstehenden Maßnahmen zu vertagen - weder die Vorarbeiten für das Jugendzentrum noch die ersten Schritte zur Sanierung des Stadtmuseums. Auch beim Urbanen Leben am Papierbach (ULP) hat man die nächste Etappe, den Bau der zentralen Achse inklusive Bahnunterquerung, unbeirrt eingeleitet, obwohl die Maßnahmen des Bundes und der Länder auf der Kippe standen: Der Bundesfinanzminister wollte bei dieser Gelegenheit auch Altschulden der Kommunen übernehmen, was bei der Union auf Widerstand stieß.

Dass die öffentlichen und privaten Aktivitäten auf dem Pflugfabrik-Areal im Gleichklang laufen, ist städtebaulich von großer Bedeutung - alles muss "just in time" fertig sein. Für US-Investor Thomas O'Malley und Projektentwickler ehret + klein ist Landsberg ein "flagship project", ein "exhibit". Wer das stemmt, qualifiziert sich auch für große Vorhaben in anderen Ländern Europas. ULP liegt - das war die nächste gute Nachricht in der vergangenen Woche - erfreulicherweise im Zeitplan. Die Stadt muss jetzt Schritt halten und wird das auch tun, deswegen war das Durchwinken dieser Maßnahmen in den Gremien ein starkes Signal. Es ist auch für diejenigen beruhigend, die eine Wohnung gekauft haben, und das sind, Unkenrufen zum Trotz, vor allem Menschen aus Landsberg und der Region. Sie verlassen sich darauf, dass es den Lechsteg gibt, den Lebensmittelmarkt, den Kulturbau, die Tiefgaragen und die Wegführung. Die größte Gefahr ist stets, dass aus einem Mammutprojekt ein Torso wird; davon sind wir glücklicherweise weit entfernt.

Die dritte gute Nachricht ist, dass es Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl und ihrem Team offenbar gelungen ist, mit der österreichischen Firma GLS eine Einigung über die Stahlkonstruktion des Lechstegs zu erreichen. Der KREISBOTE hatte ausführlich darüber berichtet, dass die Gewinner der Ausschreibung einen Subunternehmer aus Tschechien einschalten wollten und die Stadtverwaltung sogar erwog, deswegen das Auftragsverhältnis zu kündigen. Außerdem standen Mehrkosten in Höhe von brutto einer Million Euro im Raum. Zwar hat die Stadt über den Fortgang der Angelegenheit nicht berichtet, aber die Lieferung der ersten drei Brückenteile vor zwei Tagen (siehe Bericht in dieser Ausgabe) spricht Bände. So floskelhaft es auch klingt: Man darf wieder optimistisch sein.

Quelle: landsbergblog, www.landsbergblog.info. Zurück zum Artikelfeed