Bitte keine Ausgrenzung

Mittwoch, 14.10.2020

Das Beste was Füssen für Kinder und Jugendliche je gemacht hat. Hier ist es einfach super! Schrieb Andy H. vor einem Jahr. Mega Skate- und Bikepark. Super Belag. Top gebaut! Merkte Volker Neumann an. Super toller Skate-Bike-Park. Egal ob kleine oder große Kinder. Für jeden das Richtige. Meinte Melanie E. So einen coolen Park sollten mehrere Städte haben. Schrieb Niklas N. Das ist ein Vorgeschmack auf das, was die Landsberger in drei Jahren vielleicht auch in ihren Rezensionen bei Google Maps anmerken werden, wenn das Projekt des FT Jahn und des Alpenvereins Wirklichkeit wird - ein Bike- und Skaterpark am Rand der Schwaighofsiedlung (siehe Bericht auf dieser Seite).

Zu hoffen ist es. Anlagen wie die in Füssen sind Begegnungsstätten, in denen vor allem junge Menschen Gemeinsames erleben, ans Thema Sport herangeführt werden und ein Stück weit aus der virtuellen in die reale Welt zurückkehren. Aber das ist in Landsberg noch Zukunftsmusik. Ob das Vorhaben verwirklicht werden kann, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von Zuschüssen der öffentlichen Hand.

Umso wichtiger ist es, den Blick auf die Skateranlage zu richten, die bislang am Inselbad stand. Die Stadt hat sie bei Baubeginn des Lechstegs ersatzlos abgebaut und die "Obstacles" eingelagert. Jetzt ist man auf der Suche nach einem neuen Standort. Im Frühjahr, so heißt es, könnte man die Anlage im Frauenwald wieder aufbauen, um sie im Sommer vielleicht wieder in die Nähe des alten Standorts zu verlagern (auch hierzu gibt es einen Bericht auf dieser Seite).

Bei aller Freude, dass sich etwas bewegt: Seit dem Abbau der Anlage im August 2019 sind 14 Monate vergangen. Es kann nicht derartig lange gedauert haben, die Liste städtischer Grundstücke durchzugehen und einen geeigneten Platz ausfindig zu machen - zumal schon Jahre bekannt ist, dass der Lechsteg gebaut wird und die Skateranlage weichen muss. "Es ist doch eine freiwillige Leistung der Stadt", hören wir die Amtsträger sagen, "da hat keiner Anspruch drauf." Aber würden die Handelnden ähnlich reagieren, wenn man ihnen selbst für fast zwei Jahre die Ausübung ihrer eigenen Sportart unmöglich macht? Und muss es nicht das Interesse der politisch Verantwortlichen sein, jungen Menschen Möglichkeiten zu bieten, sich kontinuierlich zu treffen und aktiv zu sein? Das Verwaltungshandeln war hier weder einfühlsam noch weitsichtig.

Der Wiederaufbau der Skateranlage im Frauenwald kann im Übrigen nur eine Zwischenlösung sein. Dort ist er für die jugendlichen Nutzer, die oft nicht motorisiert sind, schwer erreichbar. Außerdem ist die Akzeptanz der Verlagerung bislang offenbar nicht geklärt. Generell sollte es das Ziel sein, dass wir jedem Jugendlichen die Möglichkeit geben sollten, sich nicht in einem Industriegebiet, sondern in der Innenstadt aufzuhalten. Es ist daher zu hoffen, dass sich die Rückkehr an die alte Stelle realisieren lässt. Wir brauchen die Integration junger Menschen in das gesellschaftliche Leben der Stadt. Bitte keine Ausgrenzung!

Bei der - altstadtnahen - Anlage in Füssen hat man die Jugendlichen von vorneherein an der Planung des Bikeparks beteiligt. Vor allem deswegen wird er so intensiv genutzt. Das sollte beim Wiederaufbau der städtischen Skateranlage auch geschehen. Beim Projekt von FT Jahn und Alpenverein läuft die Beteiligung offenbar schon.

Quelle: landsbergblog, www.landsbergblog.info. Zurück zum Artikelfeed